Tauben füttern verboten

Die Verordnung der Stadt Rosenheim gilt bereits seit dem Jahr 1996. Verstöße werden mit Geldstrafen geahndet.

Dennoch hält es einige Tierfreunde nicht vom Füttern ab. Die Folgen sind fatal, auch für die Vögel selbst. Die einen werfen Steine nach ihnen, die anderen füttern sie mit Brot und Körnern. Tatsache ist, alleine der wirtschaftliche Schaden, der durch den Kot der Tiere entsteht, ist groß. Außerdem geht von den Hinterlassenschaften der Vögel ein gesundheitliches Risiko durch Krankheitskeime aus. Zudem sind die Nistplätze meist mit vielen unangenehmen Insekten wie Flöhen, Taubenzecken oder Bettwanzen bevölkert. Diese können aus den Brutplätzen in benachbarte Wohnungen auswandern und dort Mensch und Haustier befallen.

Auf 2000 Tiere wird die Population in Rosenheim geschätzt. Jedes dieser Tiere verursacht im Jahr zwölf Kilo Kot. In der Stadt Rosenheim hat man sich schon einiges einfallen lassen, um die Zahl der Tauben zu regulieren. Netze wurden gespannt und Fenstersimse mit Metallstacheln bewehrt, um die Tiere am Landen und Nisten zu hindern.

Vor einem Jahr wurde hoch oben auf dem Parkhaus in der Stollstraße von der GRWS ein Taubenhaus errichtet. Es bietet Platz für rund 120 Tiere. Der geschützte Raum soll das gurrende Gefieder zum Eierlegen animieren. Mit diesem Projekt ist Mensch und Tier geholfen. „Wilde“ Futterstellen“ werden so überflüssig und die Zahl der Tiere wird beschränkt, indem man einen Teil ihrer Eier durch Attrappen ersetzt. In den Taubenhäusern werden auch kranke Vögel behandelt. Dieses Projekt soll fortgeführt und sogar mit weiteren Taubenhäusern im Stadtgebiet ausgebaut werden.

Auf eine andere Taktik setzt man bei der St. Nikolauskirche. Hoch oben im Kirchturm wurden Nistmöglichkeiten für Greifvögel eingerichtet. Ein Turmfalkenpaar hat dieses Angebot bereits angenommen und verrichtet nun als „Luftflotte“ ihren Dienst. Die Tauben halten sich seitdem von der Kirche lieber fern.

Probleme bereiten dem Umweltamt der Stadt nach wie vor die Unbelehrbaren unter den Tierfreunden, die meinen, sie tun den Vögeln durch das Füttern etwas Gutes. „Das Gegenteil ist der Fall“. Wer Tauben füttert, bringt sie in Gefahr.